Schon lange hatte mich diese Trekkingtour in ihren Bann gezogen: Rund 200 Kilometer geballte Bergpower mit rund 8000 Höhenmeter im An- und Abstieg durch wilde Täler und Bananenstauden, hinauf zum Amphitheater der ganz großen weißen Riesen. Ein steter Wechsel von hinduistisch geprägten Dörfern mit Shiva-Tempeln bis zur tibetischen Grenze in die Welt der Nubri, einer tibetischen Enklave voller buddhistischer Klöster – und im Zentrum der achthöchste Berg der Welt: der Manaslu (8163 m).
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Sonnenuntergang am Manaslu in Lho
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Zahlreiche Hängebrücken prägen die recht anspruchsvolle Trekkingtour – eine spektakulärer als die andere
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Herbstlich gefärbte Landschaft zwischen Lho und Sama
Im November war es dann endlich soweit und ich konnte gemeinsam mit einem Freund die Trekkingtour im Gorkha-Distrikt durchführen. Durch die recht kurzfristige Öffnung Nepals für geimpfte Touristen waren zeitversetzt gleich mehrere unserer Reisegruppen unter Leitung von Bergsteigerin Billi Bierling und Nepal-Reiseführer und Autor Ray Hartung unterwegs.
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Unsere Reisegruppe im Oktober 2021 mit Billi als Reiseleiterin
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Gruppenfoto unserer Novembergruppe mit Reiseleiter Ray Hartung
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Reisebuchautor Ray Hartung vor dem Birendra See
Tatsächlich ist die Manaslu-Runde organisatorisch mit einem größeren Mehraufwand verbunden. Der Reisende benötigt drei Permits (Manaslu Conservation Area Permit, Annapurna Conservation Area Permit, Restricted Area Permit Manaslu), die nur über zertifizierte Agenturen ausgestellt und durch unsere Partner vor Ort bestens organisiert werden. Damit entfällt der Massentourismus wie in den großen Trekkinggebieten und der Reisende hat die Wege oftmals für sich allein.
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Ohne Dhal Bhaat, die nepalesische Hauptspeise, geht nichts!
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Buddhistische Gebetsfahnen säumen die Etappen um den achthöchsten Berg der Welt
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Die ersten Tage sind geprägt durch zahlreiche Wasserfälle, die teilweise auf abenteuerlichen Wegen passiert werden müssen
Die Anreise von Kathmandu nach Arughat/Soti Khola ist mittlerweile nicht mehr allzu holprig, sondern bereits in rund 7 Stunden mit Mittagspause geschafft. Derzeit wird auch eine Straße in Richtung Tibet gebaut, sodass der Reiseverlauf ggf. in den nächsten Jahr leicht modifiziert werden muss und es sich lohnt, die Tour zeitnah zu buchen. Die Trekkingetappen in den ersten Tagen sind recht fordernd und die Tour insgesamt vor allem für konditionsstarke Wanderer zu empfehlen. Durch die sehr ausgewogene Verteilung bietet die Manaslu-Umrundung eine sehr gute Akklimatisierung, die durch zahlreiche Seitenausflüge (Punggen-Kloster und den Gletschersee Birendra Tal) ergänzt wird. Der Manaslu (Sanskrit: „Berg der Seelen“) ist ab dem 6. Trekkingtag omnipräsent und zeigt von jeder Seite ein vollkommen anderes Erscheinungsbild.
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Ausflug zum Punggen-Kloster mit traumhaften Panoramen auf den Manaslu mit Satelliten
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Abstieg von Bimthang nach Dharapani durch Märchenwald
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Wasserfall in Chame im Annapurna-Gebiet
Sehr überrascht hat mich die gut ausgebaute Infrastruktur. Seit wenigen Jahren ist die Manaslu-Runde als Lodgetrekking mit meist einfachen, aber sauberen Unterkünften möglich. Mit wenigen Ausnahmen war in den meisten Zimmern sogar überall Strom zum Aufladen von Handys und Kameras verfügbar. Die kulinarischen Köstlichkeiten sind breit gefächert, Dhal Bhaat (nepalesisches Nationalgericht aus Reis mit Linsen und Curry) war bei uns mittags immer das Standardessen und wurde am Abend durch indisches Curry und/oder Cheese Macaroni abgerundet.
Nach mehreren Aufenthalten im Frühjahr und Herbst hat mich zudem der November als Reisemonat für Nepal überzeugt: Glasklare Fernsicht (ideal für Fotografen); in den Tal-Lagen nach dem Monsun ein sattes Grün – und nicht zuletzt der köstliche Nachtisch (Apple Pie!). Auch wenn die Nächte auf über 4000 Meter schon etwas frisch waren, wurden wir von Wetterkapriolen verschont.
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Die höchstgelegenen Dörfer auf der Manaslu-Runde bieten tiefe Einblicke in den tibetischen Kulturkreis
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Abstieg vom Larkya-Pass (5106 m) ins Annapurnagebiet mit Panorama auf Himlung und Lamjung Himal
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Die Gorkha Bridge zwischen Sirdibas und Kerauja wird aktuell restauriert, sodass eine abenteuerliche Flussdurchquerung stattfindet
Unbedingt empfehlenswert ist die 3-tägige Verlängerung in Pokhara. Denn egal, ob Sie bereits die zweitgrößte Stadt Nepals nach Kathmandu kennengelernt haben – ein paar Tage Ruhe und Entspannung am Phewa-See, die mit optionalen Kajak- oder Paragliding Aktivitäten versehen werden können, tun nach dieser physisch fordernden Tour einfach gut.
Finales Fazit: Eine Traumtour, die zu Recht zu den schönsten Trekkings der Welt zählt. Kulturell vielseitig und landschaftlich spektakulär, kulinarisch wertvoll und von den Bergpanoramen einfach unbeschreiblich. Ein großer Dank gilt unserer Partneragentur und unserem Guide Santosh, der uns mit großer (fotografischer) Leidenschaft seine Lieblingstrekkingtour detailliert vorstellte und dem kein Side-Trip zu weit war.
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Die Überquerung des Larke-Passes (5106 m) stellt den krönenden Abschluss der Tour dar
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Omnipräsent: der Manaslu im Morgenlicht
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Auf der Reise durchwandern Sie die Grenzen zwischen Hinduismus und Buddhismus
Unsere Termine für 2022 sind bereits angebucht und in der Durchführung gesichert, auf Wunsch organisieren wir Ihre Reise auch gern ab 2 Personen in privater Kleingruppe.
Alle Infos: www.schulz-aktiv-reisen.de/NEP23