Erlebnisbericht: 50. Vätternrundan 2015
Es ist gewiss nicht einfach zu erklären, warum man sich auf diese Tour begibt. Ich glaube es ist die Mischung aus einem einzigartigem Gemeinschaftsgefühl, aus großer Herausforderung, wunderschöner Natur und der puren Freude, welche die vielen Menschen jährlich in den kleinen Ort Motala in die schwedische Provinz Östergötland führt.
Klosterburg Vadstena in Östergötland, Schweden
Für mich war es die erste Reise dorthin und zugleich Premiere über die 300-km-Distanz. Wie ich es erlebt habe, möchte ich Ihnen nun kurz beschreiben …
Als wir auf der Anreise eine Pause im mittelalterlichen Städtchen Vadstena einlegen und den Vätternsee betrachten, komme ich ins Grübeln: „Und da wollen wir jetzt ringsrum radeln?“ Immerhin ist der Vätternsee der fünftgrößte Binnensee Europas. „Klar Stefan! Sieht nach mehr aus als es ist“ höre ich es antworten. „Ok, na wenn das so ist …“
Nach unserer Ankunft in Ljungsbro, wo unsere gemütliche Unterkunft ist, haben unsere Fahrradmechaniker zunächst alle Hände voll zu tun. Jeder möchte sein Fahrrad vor der großen Tour nochmal durchchecken lassen. Am Vorabend des Rennens veranstalten wir noch unsere schulz-Pastaparty: 15 kg Nudeln mit Soße werden gekocht, um all unsere Radsportfreunde für die bevorstehende Vätternrundan zu stärken – bevor wir sehr zeitig ins Bett gehen.
Es ist 23.45 Uhr, mein Wecker klingelt. Nachdem ich mein Radfahreroutfit übergestreift, meine Trikottaschen mit Energy-Gels und Müsliriegeln gefüllt habe, gehe ich zum Bus wo bereits unsere 46 Reiseteilnehmer bereitstehen. Während des kurzen Transfers von Ljungsbro nach Motala lasse ich mir noch ein paar Tipps von unseren erfahrenen Teilnehmern geben. Um 01:15 Uhr morgens stehen wir am Startbereich. Es ist Mittsommer und der Himmel am Horizont leuchtet rot. Wo man nur hinsieht sind Radfahrer. Aller 2 Minuten werden 70 Radfahrer auf die Tour geschickt. Als der Moderator um 1:54 Uhr das Team schulz sportreisen durch sein Mikrophon ansagt, tobt unser Team, die Stimmung ist grandios. Auch das Wetter meint es gut mit uns: Mit 15 °C um 2 Uhr nachts hätte sicher keiner gerechnet.
Vor dem Start der 50. Vätternrundan
Auf den ersten Kilometern ist es sehr ruhig. Das einzige was man hört ist das Klickern von freilaufenden Radnaben und den Fahrtwind. Landschaftlich ist es vom ersten Kilometer an wunderschön. Trotz der anfänglichen Dunkelheit erkennt man die kleinen Hütten mit ihren Schirmlämpchen in den Fenstern inmitten des weiten grünen Landes. Als gegen 3:45 Uhr die Sonne hinter mir aufgeht legt sich das Morgenrot malerisch über den Vätternsee. Überwältigt von der Schönheit der Landschaft, der Ruhe und dem Gefühl dabei zu sein, verstreichen die ersten 100 km.
An meinem Blick kann man es wohl erkennen: Ab Kilometer 280 wurde es dann doch etwas anstrengend.
Es ist 5 Uhr morgens als ich bei Kilometer 107 die erste Pause in Jönköping einlege. Es gibt Köttbullar mit Kartoffelpüree. Gestärkt vom schwedischen Nationalgericht geht es ab jetzt in nördlicher Richtung am Westufer des Sees weiter. Bis auf ein paar kleinere Anstiege gibt es keine großen Hindernisse. Bei Kilometer 177 lege ich in Hjo eine zweite Pause ein. Wieder einmal bin ich erstaunt, wie einfach und schnell die letzten Kilometer an mir vorbeizogen. Als ich mich im Verpflegungszelt umsehe, bin ich überrascht, dass es Lasagne und Salat gibt. „Wie haben die es denn geschafft für tausende hungrige Radler Lasagne zuzubereiten?“ Nachdem ich die warme Mahlzeit vertilgt habe, nehme ich mir bei einer Tasse Kaffee noch etwas Zeit, um die einzigartige Atmosphäre in diesem schönen „Depå“ (Verpflegungspunkt) zu genießen bevor ich die Tour fortsetze. Auch den Rest der Strecke genieße ich in vollen Zügen … naja zugegeben: seit Kilometer 280 ist es doch etwas anstrengend.
Nach 9:45 Stunden fahre ich bei Jubel über die Ziellinie. Dabei bin ich nicht der erste der schulz sportreisen-Gruppe. Als ich einen unserer Gäste kurze Zeit später treffe, sagt er mir, dass er bereits nach 8:46 Stunden im Ziel ankam. Mein Respekt dafür, aber auch an alle anderen die nun nach und nach gesund und munter im Ziel in Motala eintreffen, wo die Stimmung natürlich fantastisch ist. Bei alkoholfreiem Bier genießen die Bezwinger der Rundfahrt die Mittagssonne. Sie alle haben es geschafft, sie alle haben 300 km in den Beinen, sie alle sind glücklich.
Grillen nach der Vätternrundan – in unserer gemütlichen Unterkunft in Ljungsbro
Nachdem wir zurück in die Unterkunft nach Ljungsbro gefahren sind, heizt unser Busfahrer Heiko auch schon den Grill an. Frisch geduscht gesellen wir uns zu ihm und lassen den Tag (und die Nacht) nochmal Revue passieren. Auf der Rückreise nach Deutschland legen wir noch eine Pause in der südschwedischen Stadt Malmö ein, bevor es mit der Fähre von Trelleborg nach Rostock weitergeht.
Schon jetzt freuen wir uns auf die Vätternrundan 2016. Die ersten Anmeldungen sind schon bei uns eingetroffen. Falls auch Sie sich dieser abenteuerlichen Herausforderung stellen möchten, geben Sie uns einfach Bescheid. Unsere schulz sportreisen-Tour 2016 zur Vätternrundan findet vom 08.06. bis 13.06.16 statt.
Alle Infos: www.schulz-aktiv-reisen.de/SCH40
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Angekommen – mit Team und Bike … es kann losgehen!
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Tour durch eine Landschaft wie aus einem Lindgren-Roman
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Unser Vätternrundan Team 2015
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Mittsommer – die Sonne steht nachts tief am Himmel