Meine dreiwöchige Reise nach Nepal im April war geprägt von extremen Kontrasten mit allen (topografischen) Höhen und Tiefen: Vom Himalaya in den Dschungel – zwischen Trekking jenseits der 5000er Marke bis hin zur Nashornbeobachtung im nepalesischen Dschungel auf Meeresspiegel-Höhe, zwischen geöffneten Restaurants und Hotels und dem kompletten Shutdown am Abreisetag sowie dem bangen Warten auf das rechtzeitige Ergebnis des PCR-Tests vor der Rückreise …
Die Eindrücke spiegeln den Zustand wider, mit denen sich Reisende zur Zeit auseinandersetzen (müssen). Papierkrieg, undurchsichtige Verordnungen und Regularien sowie die Ungewissheit, wie sich die Lage vor Ort entwickelt. Und dennoch: Die Erfahrung, Nepal und seine touristischen Attraktionen einmal menschenleer erleben zu dürfen, möchte ich nicht missen. Vor allem die Lodgebesitzer im Gebirge strahlten jeden Gast an, der sich in dieser bewegten Zeit in den Himalaya „wagte“. Viele Nepalesen blicken mit großer Hoffnung auf die Herbstsaison, trägt doch der Tourismus in vielen peripheren Gebirgsregionen als Haupt- oder Nebenverdienst wesentlich zum Haushaltseinkommen bei.
Meine Basisstation war unser neues Familienhotel „Munu’s Travel Home“ in Kathmandu, in dem ich gleich zu Beginn unsere deutschen Nepal-Reiseleiter, die Extrembergsteigerin Billi Bierling und Tobias Pantel von der Himalayan Database begrüßen durfte.
Die Fahrt in die Berge gab mir die Möglichkeit, die enorme Dynamik zu sehen, die sich in Nepal vollzieht: Seit dem verheerenden Erdbeben 2015 machen sich viele Nepalesen auf, um die Schönheit ihres eigenen Landes zu erkunden. Straßen werden in die Berge gegraben, und so müssen sich auch die Trekkingregionen an immer wieder neue Gegebenheiten anpassen. Es entstehen neue Wege, und auch wir als Reisespezialisten müssen immer „up to date“ in unseren Lieblingsdestinationen bleiben, was natürlich durch eigene Feldstudien am besten gelingt.
Wie erwartet, waren die Lodges in normalerweise stark frequentierten Trekkinggebieten im Annapurnagebiet meist menschenleer und Kontakte konnten dementsprechend stark eingeschränkt werden. Die Berge waren selbstverständlich genauso schön und mächtig wie eh und je. Nach 7 Tagen Trekking durch tibetisch anmutende Dörfer im Manang-Distrikt mit Höhepunkt der Überschreitung des 5416 Meter hohen Thorung La ging es von der Pilgerstadt Muktinath durchs Kali-Gandaki-Tal nach Pokhara. Kajak fahren auf dem Phewa See stand schon lange auf meiner persönlichen Bucket List und nach heftigen Pre-Monsoon-Gewittern erstrahlte das Annapurna-Mardi-Lamjung Himal vom Aussichtsberg Sarangkot in voller Pracht. Pokhara ist das Symbol des Wandels in Nepal, eine aufstrebende Stadt mit Entspannungscharakter, in der Hotels und Restaurants wie Pilze aus dem Boden schießen …
Abschließend durfte ich noch unserer Lodge im Chitwan-Nationalpark einen Besuch abstatten. Schon am Abend meiner Ankunft stolzierte ein Nashorn durchs Dorf und auch die folgende Tage waren mit einer Fahrt im Einbaumkanu und einem Dschungelwalk nicht weniger tierreich – ein perfekter Abschluss mit „dicker Luft“ im Anmarsch! Die kurzfristige Ankündigung des Lockdowns in Kathmandu ließ mich die Beine in die Hand nehmen und schleunigst die Heimreise antreten, wo mich der recht liberale Lockdown in Deutschland in die Arme schloss. Knapp eine Woche später wurde der Flughafen in Kathmandu für 2 Wochen geschlossen.
Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle für die perfekte Organisation und die warme Atmosphäre in unserem neuen Familienhotel an unseren Agenturchef Sher Bahadur, unseren Sales Manager Devendra Gurung sowie alle deutschsprachigen Reiseleiter!
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