Wo der Himalaya den Himmel küsst – Geschichten vom Dach der Welt

Als ich vor zehn Jahren zum ersten Mal tibetischen Boden betrat, hielt ich den Atem an. Vor mir thronte der Potala-Palast, leuchtend weiß und golden glitzernd im klaren Sonnenlicht von Lhasa – still und doch voller Leben. Der Wind ließ die bunten Gebetsfahnen tanzen, die wie Stimmen aus einer anderen Zeit flüsterten. Ich spürte Gänsehaut; Tränen der Freude und Ehrfurcht traten mir in die Augen – endlich stand ich an dem Ort, der so lange nur ein Traum gewesen war.

Was mich dort erwartete, übertraf jede Vorstellung: die unendliche Weite, die tiefblauen Seen inmitten der kargen Hochgebirgswüste, die weißen Eisriesen am Horizont – als hätte jemand die Welt neu gezeichnet! Unvergesslich bleibt für mich der Moment am Mount Everest – oder „Qomolangma“, wie ihn die Tibeter nennen, die Mutter des Universums. Als das Licht über die Nordflanke glitt, sank einer der Reisenden plötzlich auf die Knie – ein Heiratsantrag, ein atemloses „JAAA!“ und jubelnde Mitreisende gestalteten den Moment einzigartig. Doch was mich am nachhaltigsten berührte, waren stets die Menschen: ihre Ruhe, ihre Würde, ihr unerschütterlicher Glaube, der in jeder Geste, jedem Blick lebendig wird. Ihre Gesichter sind gezeichnet vom schweren Leben auf über 4.000 Metern und der tibetischen Geschichte, die seit Jahrhunderten ganze Generationen bewegt.

Bereits wenige Jahre später kehrte ich zurück – diesmal nach Yunnan und Osttibet, in das sagenumwobene Shangri-La. Diese Region, kulturell aufs engste mit Tibet verbunden, gehört heute zu China, liegt jedoch weit abseits der politischen Zentren und dem internationalen Interesse von Touristen, so dass zahlreiche alte Bräuche und Lebensweisen in ihrer Ursprünglichkeit bewahrt werden konnten. Umso mehr begeistert mich, dass wir genau diese Region bei unserer Tour Tibet von Shangri-La bis zum Everest besuchen. In 20 Tagen entdecken Sie Yunnans ethnische Vielfalt, akklimatisieren sich sanft in Shangri-La und erleben Tibets geheime wie klassische Höhepunkte – ideal für all jene, die feste Unterkünfte, leichte Wanderungen und Wege abseits der bekannten Standardrouten schätzen.

Doch was wären unsere Tibetreisen ohne Christian Hertel?! Er ist die Seele und der Kopf all unserer Tibet-Kreationen und langjähriger Partner von schulz aktiv reisen. Chris ist seit über zwanzig Jahren tief mit Tibet verbunden und bereichert jede Reise durch seine umfangreichen Kenntnisse. Er spricht Chinesisch, etwas Tibetisch und kennt die Region wie kaum ein anderer. Seine Leidenschaft gilt den Menschen, ihrer Kultur und Spiritualität – und diese Begeisterung teilt er mit seinen Gästen. „Seit 2006 zieht es mich immer wieder nach Tibet“, erzählt Chris. Von seiner letzten Tour Übers Dach der Welt bis zum heiligen Berg Kailash berichtet er:
„Jedes Mal berühren mich die Wärme der Menschen und die Magie des Himalaya aufs Neue. Besonders schön ist es zu sehen, wie meine Reisegäste zum ersten Mal die klare Luft auf dem Dach der Welt atmen – staunend, lächelnd, ganz still. Auf meiner letzten Tour im September standen wir vor dem Jokhang-Tempel, wo Gläubige betend zu Boden fallen, und wenig später vor dem Potala-Palast, der im Sonnenlicht erstrahlte. Auf dem Pass Pang La verschlug es uns die Sprache – sechs Achttausender lagen vor uns: Kanchenjunga, Makalu, Lhotse, Everest, Cho Oyu und Shishapangma. Wir zelteten an der Nordflanke des Everest und am türkisblauen Peikutso-See, durchstreiften das geheimnisvolle Garuda-Tal und blickten in Tsaparang ehrfürchtig in den mächtigen Sutlej-Canyon. Der Höhepunkt war die Umrundung des heiligen Kailash. Drei Tage Pilgerweg, über den 5.600 Meter hohen Drolma-La-Pass, wo Gläubige symbolisch ihre Sünden ablegen – ein Ort von stiller Kraft, der auch mich jedes Mal tief berührt. Genau solche Momente sind es, die mich immer wieder nach Tibet zurückkehren lassen.“ Auf der 25-tägigen Reise wechseln sich beeindruckende Trekkingabschnitte und faszinierende Kulturerlebnisse harmonisch ab. Dabei übernachten Sie an ausgewählten Plätzen in landestypischen Hotels, einfachen Gästehäusern und Zelten und entdecken somit die raue Pracht Tibets auf abwechslungsreiche Weise.

Wenn Sie sich zwischen unseren beiden Gruppenreisen entscheiden möchten, berate ich Sie gern persönlich – gemeinsam finden wir die Tour, die perfekt zu Ihnen passt. Und zum Schluss noch die beste Nachricht des Tages: Die visumfreie Einreise für deutsche Staatsangehörige wurde gerade für 2026 verlängert, d. h. ganz konkret für Sie mehr Flexibilität, weniger bürokratischer Aufwand und geringere Kosten!

Alle Infos: www.schulz-aktiv-reisen.de/China

„Mir kommen selbst beim Schreiben noch die Tränen – so schön war es.” Ein Reisebericht vom Kailash.

Im Mai/Juni 2019 fand unsere 25-tägige Wander-, Trekking- und Kulturreise „Übers Dach der Welt bis zum heiligen Berg Kailash“ statt. Der Kailash als Zentrum des Kosmos ist Ziel unzähliger Pilger verschiedenster Religionen. Definitiv eine Reise, bei der neben der körperlichen Herausforderung auch die geistige steht. Meistert man beide, so wird man berührt und in jedem, in wirklich jedem Reisenden bleibt etwas zurück, zumeist etwas zuvor Unvermutetes.

Birgit Thiel hat uns nun einen wunderschönen Reisebericht zukommen lassen. Hier ein kleiner Auszug. Den vollständigen Reisebericht  finden Sie auf www.abenteuer-reiseberichte.de.

„Gut Ding will Weile haben. Dies trifft es genau. Der mehrmalige Versuch nach Tibet zu kommen ist ein voller Erfolg geworden. Wir hatten einen tollen Reiseleiter, dessen Begeisterung für das Land und die Berge auf uns übergesprungen ist. Dank einer super Höhenanpassung haben wir die Kora um den Kailash geschafft und all unser Karma hat dabei für einen strahlend blauen Himmel gesorgt. Vielen Dank auch an das tibetische Team, welches uns liebevoll unterstützte und eine super Verpflegung unter einfachsten Mitteln zauberte und damit zum Gelingen dieser Reise beigetragen hat. Vielen Dank an alle!

Wir verlassen Lhasa
Tausende Gebetsfahnen markieren den Khamba La-Pass, den wir auf der Fahrt zum Aussichtspunkt auf den Yamdrok-See passieren. Tief unten, ein fast unwirkliches Blau und im Hintergrund die schneebedeckten Bergen des Himalayas. Kaum von diesem großartigen Anblick gelöst, erreichen wir Gyantse und besichtigen das Pelkhor-Kloster mit seinem eindrucksvollen Bodhi-Stupa. Mehr Zeit möchte man haben – 108 Kapellen gibt es hier und über 10.000 Wandbilder. Wir schaffen es bis hinauf auf die letzte Etage. Aufsaugen, Fotos schießen – verarbeiten…– später.

Für viele Reisende der Höhepunkt: der Mount Everest
Die Serpentine werden enger und im Magen wird es mulmig. Aber die Fahrt dauert zum Glück nicht lang. Ein gemütliches Zelt erwartet uns. Der Everest hüllt sich in Wolken und ein Schneesturm zieht gerade über uns hinweg. Rings um den Ofen dienen die Betten am Tag als Sitzgelegenheit. Masala- und Buttertee wird serviert. Immer wieder ein Blick in Richtung Everest – ein kleines blaues Loch am Himmel, doch dort schon wieder dunkle Wolken. Ab und an lugt neugierig die Spitze des Berges über den Wolken heraus. Eine sternenklare Nacht folgt und am Morgen können wir es kaum fassen als der Erste ruft. „Der Everest!“

Unsere 3-tägige Wanderung um den Kailash, den heiligsten Berg der Erde
Auch wir machen uns nach dem Frühstück auf den 2. Teil der Kora. Diese Etappe hat es in sich, über 600 Höhenmeter sind zu überwinden und so steigt der Weg auch gleich zu Anfang recht steil bergan bis wir ein Teehaus erreichen. Hier können wir uns stärken und etwas ausruhen. Nun beginnt der Teil, den man den Leichenacker nennt. Die Gläubigen hinterlassen hier allerlei Sachen als Symbol des Todes. Der Zustand zwischen Tod und Wiedergeburt, den die Gläubigen hier symbolisch auf diesem Stück Weg erfahren, wird physisch fühlbar. Große Freude und Erleichterung, als wir den Dölma La-Pass mit 5636 m erreichen. Wir umarmen uns, machen Fotos und jeder spannt eine weitere Gebetsfahne mit Wünschen versehen auf. Wir haben es geschafft!

Was für ein Abschied
Vom Brahmaputra begleitet gelangen wir zurück nach Lhasa. Noch einmal können wir die besondere Atmosphäre dieses Ortes genießen. Wir haben bereits unsere Sachen für den Heimflug gepackt und liegen im Bett, als Chris an unsere Tür klopft. „Ihr müsst auf den Barkhor, das Saga-Dawa-Fest beginnt“. Und wir trauen unseren Augen kaum. Jede Menge junger Leute umkreisen den Barkhor, größtenteils durch Niederwerfung. Ist es tatsächlich nur tiefer Glaube? Lediglich das Murmeln der Mantras und das Geräusch der über den Boden gleitenden Hände und Füße ist zu hören. Auch wir drehen eine letzte Runde in dieser außergewöhnlich stimmungsvollen Atmosphäre. Wir kehren zurück mit einem Kopf voller Erinnerungen, die erst verarbeitet werden müssen. In Gedanken das freundliche Lächeln der Tibeter, auf den Lippen, …vielleicht ein Mantra.”

Übers Dach der Welt bis zum heiligen Berg Kailash
25 Tage Wandern, Trekking und Kultur von Lhasa zum Everest und zu versunkenen Königreichen
www.schulz-aktiv-reisen.de/TIB04

Der komplette Reisebericht auf abenteuer-reiseberichte.de