Nahezu ununterbrochen findet seit 1935 der Fossavatn-Skilauf im äußersten Norden von Island statt. Tradition auf Brettern sozusagen. Tradition, die wir seit letztem Jahr in unserem Sportprogramm haben und die durch ihre einzigartige geografische Lage sowie ihrem späten Stattfinden (Ende April, der letzte Skimarathon der Saison) in jedem Fall einen Besuch wert ist. Erst recht, wenn man wie ich derzeit „nur“ 4 Autostunden von Ísafjörður entfernt wohnt und ein langes Wochenende vor Augen hat.
An diesem besagten Wochenende wirkt die vierzehnt-größte Stadt Islands ungewöhnlich betriebsam. Kein Wunder, gesellen sich doch rund 570 Skiläufer zu den knapp 2500 Einwohnern und nehmen sämtliche Übernachtungsmöglichkeiten (außer Camping natürlich 🙂 ) in Beschlag. So treffen wir unter anderem im Gästehaus den Finnen Esa und den Norweger Torvald. Beide sind am Abend vor dem Lauf schon gewaltig aufgeregt und voller Vorfreude. Auch wenn der nordische Wettergott sich terminlich vertan hat und ungute Bedingungen zu erwarten sind (am Wochenende zuvor gab es Sonne satt und Temperaturen bis zu 14 °C). Aber Wetter ist eben Wetter und besonders in Island immer ein spezielles Element. Speziell für den diesjährigen Fossavatn-Lauf heißt das: Wind, Schnee und „Windschnee“! Im Isländischen gibt es für letzteres ein eigenes Wort, welches „skafrenningur“ heißt und Schnee beschreibt, der vom Wind getragen waagerecht durch die Luft fliegt/rennt.
… Kuchenbuffet. Wir kamen leider erst recht spät an. 🙂
Trotz (oder gerade wegen) des Wetters sehen die Zielankömmlinge allesamt überglücklich und vollends zufrieden aus. Was nicht zuletzt auch an der sympathischen Atmosphäre rund um den Austragungsort liegt. Professionell und trotzdem familiär umhütet wirkt das alles – und begeistert uns von Anfang an. Meine Kollegin Conny Gamarra, die mich begleitet, gerät sofort ins Schwärmen und will sich am liebsten noch an Ort und Stelle für den 10-Kilometer-Lauf im nächsten Jahr anmelden. Und dabei weiß sie zu jenem Zeitpunkt noch gar nichts von dem legendären Kuchenbuffet, welches nachmittags im Läuferzentrum aufgetischt wird: Kuchen und Gebäckteilchen, selbstgebacken von isländischen Omas und Mamas … zum Niederknien!
Am Ende des Tages treffen wir übrigens einen noch immer sichtlich euphorisierten Esa im Gästehaus, der ungläubig und schmunzelnd auf unseren Hinweis reagiert, dass er einen Sonnenbrand im Gesicht trägt. Da sei wohl für ca. 20 Minuten Sonnenschein gewesen, meint er und grinst weiter fröhlich vor sich hin. 🙂 Von ihm stammt übrigens auch die Aussage: „a lifetime experience“ – frei übersetzt „eine unvergessliche Erfahrung für’s Leben“ …
Wer sich nun nächstes Jahr ebenso eine „Lebenserfahrung“ gönnen und zusammen mit meiner Kollegin in die Loipen Nordislands wagen möchte, der findet hier alle Infos zum Fossavatan:
www.schulz-sportreisen.de/ISL11
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Unser „Isländer“ vor Ort: Rico Bittner
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Oberhalb von Ísafjörður spielt die Musik.
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Die Fahnen zeigen es an: es geht international zu!
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Klein, aber fein und alles im Griff: Das macht den Fossavatn aus.
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Das Alterspektrum ist groß. Der jüngste Teilnehmer war sechs …
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… und der älteste, laut Ergebnisliste, 99 Jahre. Der Herr im Bild wird das aber bestimmt nicht sein. 🙂
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Wer ins isländische Fernsehen möchte, der sollte wie der schwedische Sieger Markus Ottoson, die 50 km in unter 2:24 h laufen.
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Die gemütliche Variante tut es freilich aber auch.
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Von Sonne begleitet, geht es dann nach Hause, in den Hot Pot.
P.S.: Wer nicht bis zum nächsten Winter warten kann oder Island doch lieber im Sommer sportlich erobern möchte, dem möchte ich noch gern den liebreizenden und ebenso begeisternden Reykjavík-Marathon im August ans Herz legen. Es sind noch einige Plätze frei … www.schulz-sportreisen.de/ISL10