Meine Reise ans Ende der Welt: Feuerland

Als ich 2014 das zweite Mal nach Argentinien reiste, hatte ich nur meinen leicht gepackten Rucksack dabei und keinen Plan, wohin die Reise gehen sollte. Ich wusste nur, dass ich am Busbahnhof Retiro in Buenos Aires den Bus nehme, der als nächstes fährt: und der ging in Richtung Süden, nach Patagonien. Damit stand fest, dass Feuerland mein Ziel sein würde – das Ende Südamerikas, ja der Welt.

Nach einem Zwischenaufenthalt in Trelew und dem Besuch der dortigen großen Pinguinkolonie sowie einer weiteren Station in Río Gallegos kam der Tag, an dem die finale Etappe gen Süden anstand. Im Bus ging es bis zur Magellanstraße, von deren Ende der namensgebende Kapitän vor ca. 500 Jahren am Ufer kleine Feuer der Einheimischen entdeckte und das Land entsprechend Feuerland taufte. Wie dieser Anblick wohl ausgesehen haben mag? Die Wasserstraße trennt Festland und die Inseln und ist gleichzeitig der erste Grenzübertritt (Chile und Argentinien teilen sich die Region). Auf der Isla Grande de Tierra del Fuego, wie sich die Hauptinsel nennt, ging es dann erstmal über Schotterpisten bis nach Río Grande und schließlich weiter gen Süden.

Während der nördliche Teil eher flach, hügelig und in verschiedenen Brauntönen recht trostlos erscheint, ist der südliche Teil der Insel von den letzten Ausläufern der Anden-Kordillere geprägt und von tiefen Tälern und Fjorden durchzogen. Das Weiß der schnee- und gletscherbedeckten Gipfel wechselt ab mit dem saftigen Grün der Wälder und dem leuchtenden Blau der Seen und des Meeres. So langsam fing mein Geist an aktiv zu werden. Er malte sich aus, welches wunderbare Panorama nach der nächsten Kurve der Passstraße auftauchen würde. Und siehe da, die Einfahrt in die Provinzhauptstadt Ushuaia hätte nicht spektakulärer sein können: den Hang hinab breiteten sich vor mir eine majestätische Bucht sowie der Beagle-Kanal und die Stadt aus, die sich auf der anderen Seite an die Berghänge schmiegte.

Auf dem Kanal, der nach Charles Darwin’s und Kapitän FitzRoy’s berühmtem Expeditionsschiff Beagle benannt ist, herrschte reges Treiben: Seevögel schossen immer wieder pfeilschnell ins Wasser, kleine Fischerboote brachten ihren Fang ein und auch das ein oder andere Expeditionskreuzfahrtschiff lag im Hafen. Aber auch in Ushuaia selbst ging es weit weniger ruhig zu, als man es von der südlichsten Stadt am Ende der Welt hätte vermuten können. In den typisch schachbrettartig angelegten Straßen gibt es zahlreiche Läden, Cafés und Restaurants, Hosterías und kleine Supermärkte, die zum Erkunden einladen.

Nach einem Stadtbummel und der Besichtigung eines Museums, das in einem alten Gefängnis untergebracht ist, zog es mich in die wunderschöne Umgebung der Stadt. Mit einem betagten Sessellift fuhr ich den Hang hinauf und mache eine kleine Wanderung zum Fuße des weiß-schimmernden Martial-Gletschers. Gletscher gibt es in Feuerland Unmengen, und jeder atemberaubender als der andere. Im Winter gibt es sogar Möglichkeiten zum Abfahrtski und Langlauf. Ein anderes Mal führte es mich auf der Ruta Nacional 3 ans Ende der berühmten Panamericana in den Nationalpark Tierra del Fuego. Dort fährt auch ein historisch nachempfundener Dampfzug entlang. Der Park selbst ist wunderschön gelegen und man kann einige Wanderungen durch die patagonischen Wälder oder auch Paddeltouren unternehmen. Mein letzter Ausflug führte zur Laguna Esmeralda, der Smaragd-Lagune, die in einem Hochtal liegt, umgeben von verschneiten Gipfeln, und von einem kleinen Gletscher gespeist wird. Im Tal lief ich an vielen Biberdämmen vorbei und bewunderte diese Bauten – allerdings ist das aus Nordamerika eingeschleppte Tier inzwischen zur Plage geworden und gefährdet die Wälder.

Zurück am Pier von Ushuaia sah ich einem auslaufenden Schiff Richtung Antarktis nach und stellte mir vor, was die Reisenden dort wohl für ein Abenteuer erwarten würde. Aber ich war schon mit Feuerland sehr zufrieden, denn Feuerland ist für mich ein Traumland, das zum Träumen einlädt: traumhafte Landschaft, traumhafte Aktivitäten sommers wie winters und natürlich traumhaftes Essen (Asado, Fisch und Meeresfrüchte).

Also träumen Sie nicht weiter (oder fangen Sie dort erst recht an?) und reisen Sie nach Feuerland! Entweder auf der schulz-Aktivreise „Abenteuer Patagonien und Feuerland“ oder auf der schulz-Sportreise zum „Ushuaia Loppet“:

www.schulz-aktiv-reisen.de/ARG06
www.schulz-sportreisen.de/ARG90