Reiseleiterin Sara im Porträt

Aufgeschlossen, witzig und unglaublich liebenswürdig – so habe ich Sara bei meinem Besuch in der Aitana im Oktober 2022 kennengelernt. Gemeinsam haben wir 10 Tage in ihrer Wahlheimat, der grandiosen und dennoch unbekannten Bergwelt der Sierra de Aitana im Hinterland der Costa Blanca verbracht. Sara und ihr Freund Jose haben mir ihre Lieblingsorte, Aktivitäten und kulinarischen Highlights der Region gezeigt.
Seit 2019 bieten wir zusammen unsere beliebte Wanderreise in die Aitana und seit 2020 auch in die Picos de Europa an. Auch wenn wir zahlreiche Termine aufgrund von Corona in den herausfordernden zurückliegenden Jahren absagen mussten, so konnten wir doch 16 Termine erfolgreich durchführen. Zeit, um Reiseleiterin Sara einmal näher vorzustellen.

Sara

Stell dich doch einmal kurz vor: Warum Spanien? Wie bist du nach Spanien gekommen?
Ich bin in München aufgewachsen, habe mein Abitur und dann eine Ausbildung im Tourismus gemacht, aber Büroleben war nichts für mich – dort verbrachte ich die längsten Stunden meines Lebens. Mit einer Freundin verkaufte ich fast alles was ich hatte, verschenkte den Rest, drei Umzugskartons blieben bei Mutti. Dann ging es mit dem Rucksack per Anhalter durch Europa, im Winter natürlich ins warme Spanien. Als ich das erste Mal durch das Tal fuhr, in dem ich heute lebe, konnte ich mich kaum sattsehen. Diese Terrassen überall, alte vereinzelte Ruinen, die gezackten majestätischen Berge im Hinterland… und dann traf ich eines Tages an einer Quelle Jose, der hier seit 20 Jahren Bergführer ist, und wir verliebten uns. Wir leben nahezu autark in einem Steinhaus mitten in unserem Garten, im Frühjahr wird gepflanzt, im Sommer geerntet, im Winter Holz gehackt. Wir haben ein Viertel Hektar Garten mit Obstbäumen, Gemüsegarten und Hühnerstall. Ein einfaches Leben, manchmal unbequem, aber in der Ruhe der Natur. Irgendwann ging ich bei Joses Gruppen mit und die Leute mochten mich – und lachten über meine blöden Witze.
So fing es an mit den Gruppen. 2020 machte ich über fünf Monate meine staatliche Ausbildung zur Bergführerin und mache seitdem alle meine Touren selbst.

Was ist typisch für dich als Reiseleiterin?
Zum einen bin ich ein ganz schöner Blödkopf. Ich verbringe den Tag am liebsten lachend und mache viele Witze – gute wie schlechte – den Tag hinweg.
Auf der anderen Seite bin ich Perfektionistin und nehme den Beruf sehr ernst. Natürlich mache ich auch mal Fehler. Ich bin erst seit wenigen Jahren dabei und in den Beruf muss man reinwachsen. Dabei helfen mir sehr die Sicherheitsprotokolle, die ich in der Ausbildung gelernt habe. Jeden Abend gibt es ein detaillierte – aber unterhaltsame – Besprechung für den nächsten Tag, bei der ich die Touren Stück für Stück beschreibe, zudem Gefahrenstellen, Gelände und was mitgebracht werden muss.
Viele sind das nicht gewöhnt, aber ich denke, die wenigsten waren auf Tour mit einem ausgebildeten Bergführer.
Was noch typisch für mich ist? Natürlich die Picknicktaschen! Jeden Morgen stehe ich eine Stunde früher auf und schmiere die kreativsten Schnitten, die unsere Gäste je gegessen haben, jeden Tag was Neues, mit viel Salat, leckeren Zutaten und kernigem Brot.
Ich behandele die Menschen wie ich selbst behandelt werden möchte – professionell, aber herzlich mit einem guten Schuss Humor!

Wovon erzählst du deinen Gästen am liebsten?
Egal was, es muss immer etwas Kurioses dabei sein, irgendein Hintergrund. Hier wimmelt es nur so von Heilpflanzen: Thymian, Rosmarin, weißer Salbei. Ich spiele viel mit Onomatologie, der Namenskunde. Zum Beispiel Salbei, Salvia kommt vom lat. Begriff Salvare – „Rettung/Heilung“ –, da er so viele verschiedene Anwendungsmöglichkeiten hat.
Natürlich waren auch hier in Valencia die Mauren 800 Jahre an der Macht und hinterließen uns ihre komplette Kultur – wieder Worte, wie Ortsnamen, aber auch Pflanzenkulturen wie Oliven, Orangen und Co. sowie Konzepte wie Algebra, Poesie und wissenschaftliche Errungenschaften in Medizin und Ingenieurskunst, vor allem wenn es um Wasser geht. Ich bewässere zu Hause meinen Garten mit demselben System, welches die Araber vor 600 Jahren installiert haben – Wahnsinn, oder?
Ein anderes großes Themengebiet ist Sicherheit in den Bergen. Vielen fehlt es an grundlegendem Wissen und ich teile gerne! Sei es in der Planung einer Tour, Techniken bei verschiedenen Geländeformen oder wenn ich einfach mein Erste-Hilfe-Paket herumzeige – da drin steckt viel Zeit und Planung.

Wollen Sie Sara persönlich kennenlernen?
Unter: www.schulz-aktiv-reisen.de/SPA13 finden Sie unsere nächsten buchbaren Reisetermine zwischen Januar und Mai, u.a.:
05.02.23–12.02.23
05.03.23–12.03.23
02.04.23–09.04.23 (über Ostern)

Außerdem wird Sara vom 14. bis 16.01.2023 zu Gast auf der Reisemesse CMT in Stuttgart sein. Im Rahmen von 3 Vorträgen wird sie ihre Wahlheimat und unsere Reise in die Aitana vorstellen und auch einen Einblick in unsere Wanderreise in den Picos de Europa geben.
Wandern in der Sierra de Aitana und im Nationalpark Picos de Europa
Samstag, 14.01.2023 10:30 Uhr
Sonntag, 15.01.2023 16:30 Uhr
Montag, 16.01.2023 12:30 Uhr

Unser komplettes Vortragsprogramm finden Sie auf unserer CMT Website.

Einen kleinen Vorgeschmack auf unsere Wanderreise in die Aitana möchten wir Ihnen mit diesem Video schon einmal geben: