Ich habe ein riesiges Grinsen im Gesicht. Erst jetzt realisiere ich, dass wir im Orient angekommen sind. Kaum verlasse ich Europa, ist mein Abenteuergeist geweckt. Mit offenen Fenstern düsen wir nach einem dreistündigen Flug durch Antalya. Eine Stadt mit mehr als 2 Millionen Einwohnern, die stetig wächst. Unser Ziel: Cirali. Vorreiter des Ökotourismus und ca. 80 Kilometer von Antalya entfernt. Es gibt eisgekühlte Cola, unser Urlaubsgetränk – noch. Bald schon werden uns frisch gepresste Säfte den Tag versüßen. Der Muezzin ruft, alles ist etwas chaotisch, aber eben nur etwas. Wir haben über 30 Grad, es ist September. Antalya verliert sich im Grünen. Am Horizont steigen die Berge wie Karstkegel auf, nur wenige Augenblicke später zeigt sich das Meer satt und blau. Tiefgrüne Kiefern säumen die gut ausgebaute Küstenstraße nach Cirali.
Cirali ist eine Oase an der türkischen Riviera im 35 ha großen Beydaglari-Nationalpark am Lykischen Weg: Kinderstube der Caretta Caretta (Karettschildkröte), Aussteiger-Hotspot, weltoffen und orientalisch zugleich. Wer hierherkommt, sucht Ruhe und Gelassenheit fernab von Bettenburgen und Massentourismus. Unter Bananenstauden, Orangen- und Zitronenbäumen verstecken sich flache Holzbungalows für Urlauber. Der Ort selbst zählt circa 500 Einwohner. Landschildkröten und Hühner wandern durchs Gras und werden in der Dunkelheit von Igeln abgelöst. In der Bucht schaukeln Holzboote. Tagsüber lädt der flache und 3 km lange Strand zum Baden und Entspannen ein. Besonders in den Morgenstunden genießen die Gäste die Ruhe für Yoga, Meditation oder ein erstes Bad im 25 Grad warmen und glitzernden Mittelmeer. Sobald es dunkel wird, gehört der Strand der Caretta-Caretta-Schildkröte. Diese Meeresschildkröten legen im Schutz der Dunkelheit ihre Eier in eine Sandkuhle. Nach etwa 50 Tagen im wärmenden Sand erblicken die kleinen Meeresschildkröten, die heute unter Artenschutz stehen, das Licht der Welt. Nach 18 bis 25 Jahren kommen sie schließlich an ihren Geburtsort zur Eiablage zurück. Freiwillige Helfer und Einheimische setzen sich für den Schutz der bedrohten Tiere ein und halten Nachtschwärmer vom Strand und den Nestern fern. Eine ausgewachsene Schildkröte kann bis zu 200 Kilo schwer werden, doch die kleinen Carettas sind gerade einmal handtellergroß.
Neben den Meeresschildkröten hat die Küste einiges zu bieten. In der Dämmerung leuchtet Chimeira – die ewige Flamme – den Weg: Gespeist von Erdgas, treten an verschiedenen Stellen, kleine Flammen aus dem Boden aus. In der Antike sollen sie Seefahrern den Weg gewiesen haben. Heute erfreuen sich vor allem Besucher an den züngelnden Lichtern.
Auch die antiken Stätten von Olympos oder Phaselis sind eine Reise wert. Die Ruinen liegen in einem duftenden Pinienwald, der Lykische Weg lädt zum Wandern und Entdecken ein. Ein schmaler Pfad zieht sich entlang der Küste, zu kleinen Badebuchten und über Berghänge. Nach einem ausgedehnten Frühstück mit viel Gemüse, Rucola so groß wie Löwenzahn, Käse, Walnüssen, Granatäpfeln und literweise schwarzem Tee, starten unsere Wandertage. Weite Aussichten laden ein zum Verweilen im Schatten einer Kiefer. Zum Erfrischen gibt es frisch gepressten Granatapfel-Orangensaft – mein persönlicher Favorit an heißen Sommertagen! Frühjahr und Herbst sind die besten Jahreszeiten, um die Küste aktiv zu entdecken. Dann laden angenehme Temperaturen, Sonnenschein und mildes Klima zum Wandern und Baden ein.
Merhaba! (September 2022 von Tina Henker )
Wenn das nicht Lust macht, selbst aufzubrechen… In den Orient eintauchen, die Seele baumeln lassen, das milde Klima genießen, mit einem Sonnengruß am Strand den Tag beginnen und anschließend die Küste aktiv entdecken. Wir haben dafür die passende Reiseempfehlung: Wandern & Yoga am Lykischen Meer
Alle Infos und Termine für 2023 finden Sie unter: www.schulz-aktiv-reisen.de/TRK86
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