Suriname? Guyana? Noch nie gehört!? Dann geht es Ihnen wie den meisten, denn die beiden südamerikanischen Länder gelten als die unbekanntesten Flecken unserer Erde. Und doch wird gemunkelt, dass sich dort so einiges an Reisepotenzial versteckt. Grund genug einmal selbst nachzuschauen …
Los ging’s mit dem Besuch der Eco Lodge am Suriname Fluss, die nur per Boot erreichbar ist. Denn Straßen gibt es ausschließlich an der Karibikküste, da 80 Prozent des Landes von unberührtem Urwald bedeckt ist. Nachhaltig beeindruckt hat mich hier der Kontakt mit den Maroons, die Nachfahren afrikanischer Sklaven, die einst von den Plantagen der Küste immer tiefer in den Urwald flohen und dort ihre Selbstversorgerdörfer errichteten. Aufgrund ihrer Abgeschiedenheit konnten sie zahlreiche ihrer uralten Kulturen und Bräuche erhalten, so dass man sich geradezu in die Vergangenheit katapultiert fühlt. So tragen die Locals nach wie vor ihre Tracht, glauben an Geister, leben in Polygamie und wohnen in traditionellen Holzhütten getrennt nach Geschlecht.
Meine zweite Etappe führte zur Frederiksdorp-Plantage. Die großzügige Anlage liegt idyllisch inmitten eines Palmenmeers und von Seerosen übersäten Kanälen sowie liebevoll restaurierten Kolonialgebäuden. Tagsüber erklingen die Gesänge der Vögel und nachts quaken die Frösche im Chor. Purer Genuss für Augen und Seele! Dazu gibt’s einen Pool zur Erfrischung, Hängematten zum Relaxen und eine vielfältige sowie schmackhafte Küche zum Schlemmen. Zwischendurch zieht eine frische Brise über das saftige Grün der Landschaft – himmlisch!
Auch die Ausflüge haben es in sich. So führte eine Nachttour per Boot zu einem einsamen Karibikstrand, um gigantischen Schildkröten bei der Eiablage beizuwohnen. Tagsüber ging es auf Tierpirsch in den großen Strom, um rosa Fluss-Delphinen zu beobachten und zur Vogelsuche rein in die Sümpfe. Zudem führten kleine Fahrrad- und Spazierwege durch die fruchtbaren Anbaugebiete. Diese sind noch immer ausschließlich von Indern und Indonesiern bevölkert, den direkten Nachkommen der damals angeheuerten Vertragsarbeiter. Hindu-Schreine, Curry-Geruch und der Blick in die Gesichter der Locals ließen mich zweifeln … bin ich wirklich nicht in Asien? Noch größer wurde die kulturelle Verwirrung, wenn dann auch noch alle Ethnien fröhlich holländisch miteinander plauderten.
Meine letzte Station war die pulsierende Hauptstadt Paramaribo, die mit ihren farbenfrohen Märkten und ihrem angenehmen Flair überraschte. An die einst glanzvolle Vergangenheit erinnert die sehenswerte Kolonialarchitektur. Zudem stehen hier Synagoge und Moschee nebeneinander und nicht weit entfernt befindet sich eine der größten Holzkirchen der Welt. Ein perfektes Spiegelbild der Bevölkerung, die allesamt friedvoll zusammenleben.
Für mich das Besondere an Suriname? In jedem Fall der Reichtum an Geschichte und die Vielfalt der Kulturen! Doch lauschen Sie selbst …
P. s.: Wie es mir in Guyana erging, erfahren Sie im nächsten Newsletter. Falls Sie jetzt schon Feuer und Flamme für die Region sind, dann schreiben Sie mir gerne eine Mail und ich halte Sie auf dem Laufenden zur zukünftigen Schulz-Reise-Planung.
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